Nahrungsergänzungsmittel gibt es wie Sand am Meer, doch gerade während der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, auf ein qualitativ hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel zu achten. Doch wie erkennst du eigentlich ein gutes Nahrungsergänzungsmittel? Folgende neun Punkte sollen dir dabei helfen, den Überblick im Dschungel der Nahrungsergänzungsmittel zu wahren:
1. Inhaltsstoffe:
Ein gutes Nahrungsergänzungsmittel enthält Inhaltsstoffe, die wissenschaftlich erforscht und durch aussagekräftige Studien belegt sind.
2. Bioverfügbarkeit:
Die Inhaltsstoffe deines Nahrungsergänzungsmittels sollten eine hohe Bioverfügbarkeit haben. Die Bioverfügbarkeit eines Stoffes gibt an, wie effektiv und wie schnell ein Stoff im Körper wirkt. Hoch bioverfügbar bedeutet also, dass ein bestimmter Inhaltsstoff vollständig aufgenommen wird, also beispielsweise von 3 mg auch 3 mg im Körper zur Verfügung steht. Ob ein Nahrungsergänzungsmittel Inhaltsstoffe enthält, die eine gute Bioverfügbarkeit haben, erkennst du daran, dass hinter dem Inhaltsstoff in Klammern noch eine weitere genauere Bezeichnung steht, wie beispielsweise bei Folat B9, das als 5-Methyltetrahydrofolat ausgewiesen wird. Alle B-Vitamine haben im Übrigen eine bestimmte, am besten bioverfügbare Form. Fettlösliche Vitamine wie Vitamine A, D ,E und K solltest du gemeinsam mit oder nach einer Mahlzeit einnehmen, um eine bestmögliche Aufnahme in deine Zellen zu gewährleisten. Außerdem kannst du dich selbst im Internet über die Bioverfügbarkeit bestimmter Inhaltsstoffe informieren.
3. Unnötige Zusatzstoffe:
Meide Stoffe wie Überzugsmittel, Trennmittel oder Füllstoffe. Füllstoffe sind im Übrigen Stoffe, die die Produktion von Nahrungsergänzungsmitteln für den Hersteller leichter und somit auch günstiger machen. Jedoch sind Füllstoffe größtenteils unerforscht und mindern möglicherweise sogar die Aufnahme der anderen Inhaltsstoffe. Daher solltest du einen großen Bogen um Stoffe machen wie: Magnesiumstearat (E 470b), Mikrokristalline Cellulose (E 460), Siliciumdioxid E551, Titandioxid E 171, Glycerin E 422. Außerdem sollte dein Nahrungsergänzungsmittel weder Aromen oder Farbstoffe noch Zucker (Dextrose, Maisdextrin, Maisstärke), Süßstoffe oder Carrageen enthalten.
4. Dosierung:
Ein gutes Nahrungsergänzungsmittel sollte eine angemessene Dosierung der Inhaltsstoffe enthalten und beispielsweise nicht das 1000fache der Tagesdosis eines bestimmten Stoffes enthalten. Überprüfe die Etiketten, um sicherzustellen, dass die Dosierungen klar angegeben sind. Dies erkennst du am sogenannten NRV (Nutrient Reference Value), was die empfohlene Tagesdosis in Prozent ist.
5. Qualität und Reinheit:
Das Nahrungsergänzungsmittel sollte von einem vertrauenswürdigen Hersteller stammen, der strenge Qualitätsstandards einhält. Sie sollten in einer GMP-zertifizierten Anlage hergestellt werden, um sicherzustellen, dass sie den erforderlichen Reinheits- und Qualitätstests unterzogen werden. Außerdem sollte ein Nahrungsergänzungsmittel von einem unabhängigen Labor auf Reinheit und Wirkstoffgehalt geprüft werden (“Third Party tested”).
6. Keine übertriebenen gesundheitlichen Versprechungen:
Sei vorsichtig bei Nahrungsergänzungsmitteln, die unrealistische oder übertriebene gesundheitliche Vorteile versprechen. Ein seriöses Nahrungsergänzungsmittel gibt realistische Informationen über die erwarteten Vorteile und unterstützt diese Angaben mit wissenschaftlichen Studien.
7. Herstellung in Europa:
Bestenfalls wird dein Nahrungsergänzungsmittel in Europa hergestellt und in Deutschland von unabhängigen Firmen auf ihre Reinheit überprüft.
8. Preis:
Qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel sind teuer. Es ist gut möglich, dass dein Nahrungsergänzungsmittel pro Tagesdosis zwischen zwei und vier Euro kostet. Wie oben beschrieben haben hochwertige Inhaltsstoffe ihren Preis und auch eine Produktion in Deutschland muss ggf. finanziert werden.
9. Transparenz:
Ein guter Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln wird transparent sein und klare Informationen über das Produkt liefern. Dies umfasst Angaben zu den Inhaltsstoffen, der Dosierung, der Herstellungsmethode und möglichen Allergenen. Schau dir außerdem das Impressum an und überprüfe, wer genau hinter dem Unternehmen steht. Es sollte bestenfalls jemand sein, der oder die einen wissenschaftlichen Hintergrund hat.
Falls du trotz der oben genannten Kennzeichen für gute Nahrungsergänzungsmittel unsicher bist, ist es auch immer eine gute Idee, vor der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit einem Arzt, einer Ärztin oder einem/-r Ernährungsberater/-in zu sprechen, um sicherzustellen, dass es für deine individuellen Bedürfnisse geeignet ist.